„Klimaschutz findet vor Ort statt“

Dies ist der Tenor der Infoveranstaltung des Klimaschutzmanagers des Kreises Soest, Frank Hockelmann. Über die aktuellen und geplanten Projekte sowie sein umfangreiches Aufgabengebiet informierte er die Mitglieder der Klimagruppe sowie die Klima AG des FSG.

Das Klimaschutzkonzept des Kreises, das 2013 erstmalig gestartet war, wird ab 2022 aktualisiert. Die kreisangehörigen Städte und Gemeinden können darauf aufbauend über lokale Klimawerkstätten eigene Maßnahmenpläne entwickeln. Da es in Rüthen mehr Fahrzeuge als Bewohner gibt, liegt der CO2 Ausstoß bei 10,9t, d.h. um ca. 2 Tonnen/Kopf höher als der des Kreisdurchschnitts.

Herr Hockelmann bestätigt, dass es gerade im Verkehrssektor bundesweit noch zu keinen CO2 Reduktionen kam. Daher herrscht hier großer Handlungsbedarf. Das Elektromobilitätskonzept des Kreises Soest zeigt, dass die Elektromobilität ausgebaut und Ladepunkte gezielt gewählt werden müssen. In den kommenden Jahren kann die benötigte Ladeinfrastruktur in nahezu allen Fällen problemlos in die vorhandene Netzstruktur integriert werden.

Sehr überrascht waren die Zuhörer, dass erst 7 % der Bundesbürger Ökostrom beziehen, obwohl dieser oft günstiger bzw. preisgleich ist. Der Schlüssel von Klimaschutzmaßnahmen liegt weiterhin im Ausbau der erneuerbaren Energien in Form von Windkraft, Photovoltaik usw., denn der Anteil an erneuerbaren Energien beim Stromverbrauch liegt im Kreis Soest noch unter 50 %. Die Hoffnung liegt auf neuen Vorgaben der Bundesregierung zu Beschleunigungen der Genehmigungsverfahren.

Aufgaben des Klimaschutzmanagers

Zum weiteren Aufgabengebiet des Klimamanagers gehört die u.a. die über das Expertennetzwerk „Sanieren mit Zukunft im Kreis Soest“ getragene Beratung zu Förderprogrammen für energetische Sanierungen in Kommunen (www.sanierenmitzukunft.de) . Hier werden die Kommunen direkt beim Angebot dezentraler Beratungsleistungen für Bürgerinnen und Bürger unterstützt.

Daneben unterstützt Frank Hockelmann eine Gesamtstrategieentwicklung zur Klimafolgenanpassung (www.evolvingregions.com). Auch die Klimabildung steht auf der Agenda. Bei dem Projekt „Ökoprofit“, dessen Ziel es ist, Wirtschaftsunternehmen aus ökologischer und ökonomischer Sicht zu optimieren, können sich alle Unternehmen im Kreis Soest beteiligen.

Bisher kam es immer zu effektiven monetären Einsparungen in den Unternehmen. Die Amortisationszeiten der umgesetzten Maßnahmen lagen oft schon bei 3 Jahren. Weiterhin berichtet Herr Hockelmann, dass der Kreis Soest im September als neue „Hystarter Region benannt wurde. Ziel ist es, die Akzeptanz für Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologien im Kreisgebiet zu stärken und ein Konzept zur Etablierung einer Wasserstoffwirtschaft mit Fokus auf Verkehrsanwendungen zu erstellen.